Schränke, Stühle, Klimaschutz: ein vergessenes Potenzial in deinen vier Wänden

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Mainz, Deutschland – 10. März 2025 – In einer Zeit, in der wir über Elektroautos, Solarpanels, Windmodule und fleischlose Ernährung als Klimaretter diskutieren, übersehen wir einen erstaunlich wirksamen Hebel direkt in unseren eigenen vier Wänden.

Unsere Möbel.

Die nackten Zahlen sind erschreckend.
In der EU landen jährlich etwa 10 Millionen Tonnen Möbel auf dem Müll, in Deutschland allein mehr als 2 Millionen Tonnen. In den USA sind es sogar 12 Millionen Tonnen. Ein verschwenderischer Umgang mit Ressourcen, der dem Klima massiv schadet.

Die Möbelindustrie verursacht etwa 1 % der globalen CO2-Emissionen. Mehr als der gesamte Flugverkehr!
Bei jedem Schritt, vom Holzeinschlag über die Produktion und den Transport bis zur Entsorgung, werden Treibhausgase freigesetzt.

Die Kreislaufwirtschaft gilt als Schlüsselstrategie im Kampf gegen den Klimawandel und ihr Potenzial ist enorm. Eine Studie von Prognos und CE DELFT zeigt, dass durch eine optimierte Kreislaufwirtschaft in Europa bis zu 150 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente eingespart werden könnten. Obwohl es derzeit keine spezifischen Untersuchungen zur Möbelindustrie gibt, ist offensichtlich, dass auch dieser Sektor erheblich zur Emissionsreduktion beitragen kann. Durch konsequente Wiederverwendung, hochwertiges Recycling und langlebiges Design ließen sich wertvolle Ressourcen schonen und die Klimabilanz der Branche nachhaltig verbessern.
In Deutschland wird nur etwa die Hälfte des Sperrmülls einem stofflichen Recycling zugeführt. Der Rest landet in der Verbrennung oder auf Deponien. Eine Verschwendung wertvoller Ressourcen, die den Klimaschutz sabotiert. Dabei zeigen beeindruckende Beispiele, welches Potenzial im kreativen Umgang mit “Altmöbeln” steckt.
Das Konzept des Upcyclings verfolgt dabei das Ziel, Möbel nicht nur weiterzuverwenden, sondern sie durch kreative Neugestaltung aufzuwerten.

Auch einfache Upcycling-Projekte wie die Umwandlung alter Schubladen in stilvolle Wandregale oder ausgedienter Türen in einzigartige Tischplatten tragen zum Klimaschutz bei – und beweisen, dass Nachhaltigkeit durchaus ästhetisch sein kann. Das Konzept des Möbel-Upcyclings geht dabei weit über traditionelle Möbelstücke hinaus: Obst- und Weinkisten, Europaletten oder scheinbar ausgediente Objekte lassen sich mit kreativen Ideen in stilvolle Einrichtungselemente verwandeln. Auch einzelne Teile älterer Möbel, etwa Stuhlbeine oder Schranktüren, finden als Garderoben oder Retro-Dekorationen eine neue Bestimmung.

Allen Upcycling-Maßnahmen liegt ein gemeinsames Prinzip zugrunde. Noch intakte Materialien, die optisch vielleicht nicht mehr ins eigene Wohnkonzept passen, bleiben im Wertstoffkreislauf erhalten. Das reduziert nicht nur den Müllberg, sondern auch den Energieaufwand, der für industrielle Recyclingprozesse erforderlich wäre.

Darüber hinaus bewahrt Möbel-Upcycling das handwerkliche Erbe vergangener Generationen. Viele Möbelstücke haben nicht nur eine hohe Qualität, sondern auch eine Geschichte. Insbesondere, wenn sie über Jahrzehnte hinweg Teil einer Familie waren. Durch Upcycling bleibt diese Wertschätzung erhalten und verbindet Tradition mit nachhaltigem Design. Daher haben Second-Hand-Möbel oft mehr Charakter und Qualität als günstige Neuware. Ein Blick auf lokale Möbelbörsen, Online-Plattformen oder Flohmärkte lohnt sich für das Klima und den eigenen Geldbeutel.

Die Möbelindustrie selbst beginnt dieses Geschäftsmodell zu erkennen. Der schwedische Möbelriese IKEA hat bereits einen Online-Gebrauchtmöbelmarkt eröffnet. Hier können Kunden ihre ausgedienten Schätze anbieten.

Neben dem Upcycling ist auch das Recycling von Möbeln ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit. Holz kann beispielsweise in Spanplatten oder als Biomasse weiterverwendet werden, während Metallteile eingeschmolzen und für neue Produkte genutzt werden können. Kunststoffmöbel aus Polyethylen oder Polypropylen lassen sich zu Granulat verarbeiten, das als Rohstoff für neue Kunststoffprodukte dient. Sogar Polstermöbel enthalten recycelbare Bestandteile wie Schaumstoff, Stoff und Metallfedern.

Innovative Recyclingverfahren, wie das chemo-thermo-mechanische Verfahren des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung, zeigen, dass die Wiederverwertung von Span- und Faserplatten zunehmend effizienter wird. Durch die gezielte Zersetzung des Leims mit Wasser, Harnstoff und Schwefelsäure lassen sich die Holzfasern trennen und dem Produktionskreislauf erneut zuführen. Solche technologischen Fortschritte sind essenziell, um zirkuläre Prozesse in der Möbelindustrie voranzutreiben.

Upcycling, Recycling und die Wiederverwertung hochwertiger Materialien tragen zusätzlich dazu bei, Ressourcen zu schonen, Abfall zu reduzieren und den ökologischen Fußabdruck der Branche zu minimieren. Indem industrielle Verfahren mit nachhaltigen Designstrategien kombiniert werden, kann die Möbelindustrie einen entscheidenden Beitrag zur Ressourceneffizienz und Umweltfreundlichkeit leisten.

 Quellen

https://resource.co/article/cutting-furniture-waste-could-create-157k-new-jobs-eu-12137#:~:text=Every%20year%2C%2010.5%20million%20tonnes,discarded%20by%20businesses%20or%20individual

https://www.bde.de/presse/studie-klimaschutzeffekte-durch-kreislaufwirtschaft-europa/?utm_sourc

Möbel-Recycling

Tipps für nachhaltige Möbel & Upcycling-Ideen | Greenpeace

https://bau.de/text/240906_moebel-upcycling-kreative-nachhaltigkeit-fuer-einzigartige-einrichtung.php

Möbel-Recycling – Gegen die Wegwerfgesellschaft

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/ikea-schwedischer-moebelriese-startet-online-gebrauchtwarenmarkt/100063150.html

eKapija | 10 Millionen Tonnen Möbel werden jedes Jahr in der EU weggeworfen – Liegt die Lösung in Recycling und Vermietung?

Was ist Recycling? Definition, Beispiele und Erklärung

Umwelt, Bäume + Ressourcen – WeiterGebenOrg

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